Steven Wunderlich, Dachdeckermeister
Portrait: Steven Wunderlich

WANDERJAHRE ÜBER DIE DÄCHER DER WELT

Handwerkerporträt

Dachdeckermeister und Betriebswirt Steven Wunderlich – einige seiner ungewöhnlichen Lebens- und Arbeitsstationen

Der heute 26jährige ist ein echtes Kind aus der Müggelsee-Region. Aufgewachsen in Rahnsdorf, ein Ortsteil im Südosten des Bezirkes Berlin Treptow-Köpenick, erlebte er schon seit frühester Kindheit das Feeling des Dachdeckergewerbes. Kein Wunder, die Firma „Wunderlich Dachbau“ von Vater Thomas hat in der Branche einen guten Ruf, eben wegen der fachlichen Qualität. Der Rat des Firmenchefs und Innungsmeisters ist stets sehr gefragt. Kein Wunder also, dass Sohn Steven dem beruflichen Vorbild seines Vaters folgte und nach seiner Ausbildung in den Jahren 2008 bis 2011 bei der bekannten Firma von „Erich+Oskar Friedel“ ebenfalls Dachdecker wurde.

 

Schon während der Ausbildung war Steven sehr neugierig und stets auf der Jagd nach weiteren Erfahrungen. Die sammelte er bereits in der Lehrzeit einen Monat lang in Belgien und dann im Jahr 2011 während eines dreimonatigen Besuches im englischen Birmingham. In den Folgejahren drückt dann Steven bis 2013 die Schulbank. Die Abschlüsse als Dachdeckermeister und als „Betriebswirt des Handwerks“ sind der Lohn. Natürlich auch sehr zur Freude von Vater Thomas. Gilt doch Steven mit 21 Jahren als der jüngste Meister in der Branche.

 

In der Handwerkerzunft ist es seit Jahrhunderten Tradition, nach Berufsabschluss erst einmal in Zunftkleidung mit Stock und Rucksack in den deutschen Landen bei der Wanderschaft auf die Suche nach neuen Erfahrungen zu gehen, von anderen Meistern zu lernen. 

 

Auch Steven bleibt dieser Tradition treu. Allerdings auf eine ganz eigene zeitgemäße Weise. Seine Utensilien sind nicht Wanderstock und Rucksack, sondern iPhone und Tickets für Flugzeuge. Die Ziele seiner beruflichen Wanderschaft liegen nicht in Deutschland, sondern in Kanada, Australien und Neuseeland. Doch der Reihe nach. In den Jahren 2013 und 2014 geht es für den jungen Dachdeckermeister nach Kanada. Vier Monate in Toronto im Osten des Landes und dann sieben Monate in Banff. Ein riesiges Naturareal inmitten der kanadischen Rocky Mountains. Getreu den Mottos „work and travel“ sowie „learning by doing“ stehen dabei die Vielseitigkeit des Arbeitens in speziellen Branchen sowie natürlich auch zahlreiche Freizeitabenteuer im Mittelpunkt. Auch Einblicke in die Hotelküche zählten dazu.

 

Im Jahr 2014 arbeitet Steven wieder vier Monate in der elterlichen Dachbaufirma am Müggelsee. Natürlich sehr zur Freude seines Vaters. Am Jahresende sitzt er aber schon wieder im Flugzeug.

Das Reiseziel ist nun Australien auf der anderen Seite der Erdkugel. Zwei Jahre bleibt er dort. Zuerst einen Monat in Perth an der Westküste, dann fünf Monate in Gympie bei Brisbane an der Ostküste und 1,5 Jahre in Melbourne. Ein weiterer Höhepunkt ist anschließend eine zweimonatige Reise auf die Südinsel von Neuseeland.

 

Hochmotiviert und der Kopf voller neuer Ideen ist er dann wieder für weitere vier Monate im Betrieb seines Vaters in Rahnsdorf tätig. Ende 2016 dann ein erneuter Aufbruch des jungenDachdecker-meisters nach Kanada. Wieder geht es zunächst für fünf Monate nach Banff. Jetzt aber ausgestattet mit einer Permanent Residence – Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis zugleich.

Wichtige Berufserfahrungen sammelt er dann in einer großen Dachbaufirma in Vancouver an der idyllischen Westküste. Neue Materiealien lernt er ebenso kennen wie neue Techniken bei ihrer Verarbeitung auf Flachdächern. Ein Jahr bleibt er dort. Im Früh-sommer 2018 treffen wir uns persönlich bei „Wunderlich Dachbau“ in Rahnsdorf zu einem Fototermin. Natürlich gemeinsam mit Vater Thomas.

 

Die Firma hat volle Auftragsbücher. Jede Kraft wird gebraucht. Jedoch steht Vater Thomas den Zukunftsplänen seines Sohnes stets positiv gegenüber. So auch jetzt. Wie Steven erklärt, hat er von der Dachbaufirma in Vancouver ein interessantes und sehr verlockendes Jobangebot erhalten. Als Projektmanager soll er die Aufgaben von der Einteilung der Arbeitsalltage auf Baustellen, der Kosten-berechnung, der Vertragsgestaltung u.a.m. ko-ordinieren. Zudem ist er für eine große Zahl von Mitarbeitern verantwortlich. Dieses Jobangebot kann er natürlich nicht ausschlagen. So sitzt Steven, der 26jährige Dachdeckermeister aus Rahnsdorf am Müggelsee, am 23. Juli 2018 wieder an Bord eines Fliegers mit dem Ziel die Westküste Kanadas. Wie lange er diesmal in diesem Land bleibt, werden die Arbeit, die eigenen Ansprüche und die Zeit zeigen.

 

Die Tore in seiner heimatlichen Dachdeckerfirma in Berlin stehen für Steven, wie Vater Thomas mit ein wenig Wehmut, aber voll Stolz betont, immer offen.

 

 

Text: Uwe Creutzmann

"tour's - Das Magazin / Regional Treptow-Köpenick / Ausgabe 2-2018"
© Verlag & Agentur Luthardt UG".

 


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